Mein Sound System 2022 (2)

Mein Bei­trag vom Febru­ar ist schon wie­der zur Hälf­te Maku­la­tur, habe ich doch Rega Brio und Apol­lo aus mei­nem per­sön­li­chen Hi-Fi-Ren­nen genom­men und auf eine neue Kom­bi­na­ti­on umge­sat­telt: Die Audio Phy­sic Clas­sic 3 hän­gen jetzt an einem NAD C 700 Blu­OS Strea­ming Ampli­fier, an den wie­der­um eine CD Box DS3 von Pro-Ject Audio via Tos­link-Kabel ange­schlos­sen ist.

War­um der Sin­nes­wan­del? Hoch­auf­lö­sen­des Strea­ming und „Radio“ woll­te ich schon län­ger im Wohn­zim­mer. Und neu­lich war ich dann noch auf der High End, wo ich nicht nur die Audio Phy­sic Mede­os hören durf­te, son­dern bei einem Besuch am Stand von Qobuz erfah­ren habe, dass sie mitt­ler­wei­le unter ande­rem den kom­plet­ten Kata­log von mei­nem Lieb­lings-Label ECM hoch­auf­lö­send anbieten.

Ich habe mich dann ein wenig umge­schaut und umge­hört und bin ziem­lich schnell beim C 700 gelan­det. NAD hat damit wirk­lich ein für mich per­fek­tes Paket geschnürt: Ein ordent­li­cher Class-D-Ver­stär­ker mit einem guten DAC und Blu­OS, für mich die der­zeit inter­es­san­tes­te Platt­form für Musik-Strea­ming (und Mul­ti-Room-Audio, was mich aktu­ell aber nicht wirk­lich inter­es­siert). Eine Klas­se dar­un­ter gibt es aus dem glei­chen Hau­se den Blue­sound POWERNODE und eine Klas­se dar­über den NAD M10 v2. Für lie­gen mich Wahr­heit und Sweet Spot in die­sem Fall in der Mitte.

Mit 2 x 80 Watt Dau­er­leis­tung hat der C 700 mehr als genug Leis­tung für mei­ne Bedürf­nis­se. Das Dis­play hin­ter Glas ist über­ra­schend gut, die gan­ze Ver­ar­bei­tung wer­tig bis auf den etwas win­di­gen Lautstärkregler/Druckknopf. Der Amp hängt draht­los in mei­nem Heim­netz und lässt sich am Gerät und außer­dem mit Apps auf mei­nem Smart­phone, Tablet und PC steu­ern. Das eigent­li­che Abspie­len pas­siert – anders als bei­spiels­wei­se bei Blue­tooth-Laut­spre­chern – direkt im Blu­OS des Strea­ming Amps; mit den Apps über­trägt man also nicht die Musik, son­dern nur die Ansa­ge, was von wel­chem Dienst abge­spielt wer­den soll. Ich habe mich nach reif­li­cher Über­le­gung jetzt erst ein­mal für ein Abon­ne­ment bei Qobuz entschieden.

Lei­der hat sich NAD eine Fern­be­die­nung zum C 700 kom­plett gespart. Die Blue­sound RC1 funk­tio­niert aber ganz wun­der­bar damit und ermög­licht unter ande­rem direk­ten Zugriff auf die zehn indi­vi­du­ell hin­ter­leg­ba­ren Pre­sets. Über den HDMI-eARC-Ein­gang könn­te ich übri­gens auch noch mei­nen Fern­se­her anschlie­ßen. Bis­lang hat­te ich das Bedürf­nis noch nicht, kann aber natür­lich noch kommen.

Mein ers­ter C 700 hat­te übri­gens einen Feh­ler: Nach dem Auf­wa­chen aus dem Stand­by blieb er teil­wei­se stumm, obwohl er so tat, als wür­de er nor­mal spie­len. Die­ses Pro­blem ist wohl bekannt und betrifft offen­bar eine bestimm­te Char­ge der in Chi­na gebau­ten Gerä­te. HiFi Klub­ben Mün­chen, wo ich das Gerät erwor­ben hat­te, hat den defek­ten C 700 anstands­los und unbü­ro­kra­tisch umge­tauscht, der neue funk­tio­niert nun ohne Probleme.

Und dann wäre da natür­lich noch mei­ne durch­aus umfang­rei­che CD-Samm­lung, die ich nicht bloß aus nost­al­gi­schen Grün­den auch wei­ter­hin inten­siv nut­zen wer­de. Dafür kam die neue CD Box von Pro-Ject gera­de recht. Das Lauf­werk ist aus­drück­lich für Musik-CDs nach Red-Book-CDDA-Stan­dard gedacht. Den ver­bau­ten Ser­vo lie­fert Stream Unli­mi­t­ed aus Wien zu, das übri­gens aus einem frü­he­ren Ent­wick­lungs­zen­trum des CD-Mit­er­fin­ders Phil­ips her­vor­ge­gan­gen ist.

Die CD Box DS3 ist sehr schön kom­pakt. Zusam­men mit dem C700 braucht sie noch ein­mal deut­lich weni­ger Platz (Tie­fe vor allem) als die ohne­hin schon klei­nen Regas. Anders als beim Apol­lo hat­te ich bei der CD-Box selbst mit weni­ger gepfleg­ten CDs (ich habe da ein paar gebraucht gekauf­te) bis­lang noch kei­ner­lei Skip­ping-Pro­ble­me. Mein ein­zi­ger Kri­tik­punkt ist die win­di­ge klei­ne Foli­en-Fern­be­die­nung, die ich in die­ser Preis­klas­se als Unver­schämt­heit emp­fin­de. Zum Glück gibt es von Pro-Ject auch Wer­ti­ge­res.

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