Ich muss jetzt doch mal einen kleinen lokalen Rant niederschreiben – auch wenn mich die Notlage nicht direkt betrifft. Vor sechs Jahren (oder sind es schon sieben?) ist mein Arbeitgeber IDG in die Lyonel-Feininger-Straße in der sogenannten Parkstadt Schwabing gezogen. Das ist ein Areal nördlich des Mittleren Rings zwischen Milbertshofen und der A9, das mit Schwabing eigentlich überhaupt nichts mehr zu tun hat.
Als wir dort eingezogen sind, waren noch viele Grundstücke unbebaut. Das hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Inzwischen ist so ziemlich das ganze Viertel dicht mit einer Mischbebauung aus Wohn- und Gewerbeimmobilien. Und es zeigt sich mittlerweile jeden Tag aufs Neue, dass die Stadtplaner massiv versagt haben: Die Straßen sind allesamt zu schmal und es gibt vor allem viel zu wenige Parkplätze für die vielen Menschen, die in der Parkstadt inzwischen wohnen und arbeiten.
Viele meiner Kolleginnen und Kollegen wohnen außerhalb und sind oftmals aufs Auto angewiesen, um in erträglicher Zeit ins Büro zu kommen. Die verlängert sich aber ziemlich durch die Parkplatzsuche. Und wer nach 9 kommt, ist praktisch chancenlos. Die meisten Bürogebäude und auch Wohnhäuser haben zwar Tiefgaragen, aber darin gibt es nicht so viele Plätze wie nötig (bei uns zum Beispiel existiert eine längliche Warteliste). Zusätzlich erschwert wird das Ganze noch durch mehrere Hotels, deren Gäste lieber umsonst auf der Straße parken als kostenpflichtig im Parkhaus, wie eine erboste Anwohnerin kürzlich in der „AZ“ kundtat.
Die Dame wünscht sich Parkraumbewirtschaftung und Anwohnerparkausweise. Ob das wirklich viel helfen würde, wage ich nach den Erfahrungen in meinem eigenen Heimatviertel Maxvorstadt eher zu bezweifeln. Da hat sich an der prekären Parksituation (besonders extrem am Sonntagabend) durch die Parkausweise eigentlich überhaupt nichts verändert außer dass Anwohner nun 30 Euro im Jahr dafür zahlen müssen, dass sie weiterhin allabendlich um den Block kurven müssen.
Aber eigentlich wollte ich ja über die Parkstadt Schwabing schreiben. Da gibt es schlicht und einfach zu wenige Parkplätze. Und das nervt.
Ein Kommentar
Herr Cloer,
wahre Worte, auch wenn ich ebenfalls nicht (mehr) betroffen bin. Bizarr in diesem Zusammenhang der lächerliche Park, der der Parkstadt Schwabing aktuell ihren Namen verleiht. So blöd und erholungsunfreundlich angelegt, dass sich mittags meist nur Hundehalter darin aufhalten, um die Fiffis pinkeln zu lassen. Würde man den Park in einen Parkplatz umwandeln, wäre viel gewonnen und die Parkstadt müsste nicht mal ihren Namen ändern.