Endlich mal wieder bechern

Unbedingt vor­mer­ken: Ab dem 20. Mai zeigt das Münchner Stadtmuseum die Ausstellung Bergwerke und Hütten mit Fotos von Bernd und Hilla Becher.

Die vor­lie­gen­de Bildauswahl von Bergwerken und Eisenhütten kon­zen­triert sich erst­mals auf den Typus der Industrielandschaften, bei denen es nicht um die Darstellung ein­zel­ner archi­tek­to­ni­scher Objekte geht, son­dern um die Situierung gan­zer Anlagen und Werkkomplexe der Schwerindustrie in ihrem urba­nen und land­schaft­li­chen Umfeld. Solche „Panoramablicke“ auf die Industrie haben die Bechers von Anfang ihrer Arbeit an immer wie­der gemacht, aber zunächst unter Verschluss gehal­ten. Erst als sie sich mit ihren typo­lo­gi­schen Reihungen von frei­ste­hen­den Gebäuden durch­ge­setzt hat­ten, ent­schlos­sen sie sich zu einer Ausstellung und Publikation der Industrielandschaften, in denen Produktionsstätte, Siedlung und Natur mit­ein­an­der ver­bun­den sind.

Ein Großteil der Aufnahmen ist im Ruhrgebiet ent­stan­den. Ergänzt wird die Auswahl durch Fotografien aus dem Siegerland, aus Großbritannien, Frankreich und den USA, so dass sich im ver­glei­chen­den Sehen eine Sprache indus­tri­el­ler Architektur ent­de­cken lässt, die sich unab­hän­gig von regio­na­len und natio­na­len Grenzen im Lauf eines Jahrhunderts ent­wi­ckelt hat.

Das darf man kei­nes­falls ver­pas­sen, fin­de ich. Die Ausstellung läuft bis zum 11. September, also aus­rei­chend Zeit um auch mehr­mals hin­zu­ge­hen. Ich freue mich schon darauf.

P.S: Der Katalog zur Ausstellung erscheint bei Schirmer/Mosel.

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