Microsoft und Intel haben es in einer konzertierten Aktion punktgenau einen Tag vor dem Deutschlandstart des Surface Book geschafft, die von Paul Thurrott treffend „Surfacegate“ getauften Treiber- und Firmware-Probleme mit Grafik, Wi-Fi und zuletzt vor allem Connected Sleep in den neuen Skylake-Geräten zu beheben (hoffentlich, denn offizielle Details zu den Fixes gibt es bisher nicht). Surface Pro 4 und Surface Book sollten nach dem Einspielen von vier Patches mit zwei (!) Neustarts nun im Akkubetrieb länger durchhalten und nicht mehr im Ruhezustand heißlaufen.
Ich musste mithin ein gutes Vierteljahr lang darauf warten, dass mein Surface Pro 4 endlich ungefähr so funktioniert wie von Microsoft beworben. Noch mehr als das ärgert mich aber das weinerliche Gewinsel, mit dem Panos Panay jetzt versucht, die vergrätzten Early Adopter zu besänftigen.
Das Kommunikationskind liegt längst im Brunnen. Viel zu spät, zu spärlich und zu wenig sichtbar hatte Microsoft die Probleme eingeräumt – und das ausgerechnet, nachdem es mit Surface endlich gelungen war, die Firma als Anbieter von richtig leckerer Hardware zu positionieren. Dieses Image gleich wieder zu ruinieren muss man erstmal hinkriegen. Bei mir ist jedenfalls ganz viel gewonnenes Vertrauen gründlich zerstört. Und zwar nicht, weil für brandneue Hardware die Treiber nicht gleich perfekt waren. Sondern weil Microsoft sich weggeduckt und nur salamitaktisch reagiert hat. Schade.