Ich bin heute zufällig beruflich beim Institut für Demoskopie Allensbach vorbeigesurft. Dabei hätte mich um ein Haar der Schlag getroffen, fühlte ich mich doch angesichts des Webdesigns in die zweite Hälfte der 1990er Jahre zurückversetzt. Retro mag ja in manch anderem Kontext cool sein, nicht aber bei der Programmierung von Websites. Ein Blick in den Quellcode eines der Frames (!) offenbart Fürchterliches: Der Code scheint tatsächlich von Ende der 90er Jahre zu stammen und seither nur geringfügig modifiziert worden zu sein.
Und das Social Web geht am IfD Allensbach offenbar auch vollkommen vorüber. Kommentare? Interaktion? Facebook? Twitter? Wer braucht schon solchen neumodischen Schnickschnack? Für Marktforscher genügen Papier und Telefon, das hat ja früher auch gereicht, gell? Frau Noelle-Neumann mag ja historische Verdienste um die Demagogie in Deutschland haben – aber ein derart gestriges Institut wird hoffentlich bald keine Aufträge und keine Daseinsberechtigung mehr haben.
Weite Teile der Unternehmen haben noch nicht die Tragweite [des Internets] realisiert,
sagt Allensbach-Chefin Renate Köcher im Gespräch mit der „Welt am Sonntag“. Ausgerechnet. Allerhöchste Zeit, mal das eigene Hundefutter zu fressen, liebe Frau Köcher (sprichwörtlich, versteht sich).
2 Kommentare
„historische Verdienste um die Demagogie“. Machte meinen Tag.
Haha. Keine Ahnung, wie ich auf diesem Beitrag gelandet bin, aber musste bei dem Screenshot auch erst einmal schlucken. Naja, mittlerweile haben sie ja eine neue Seite – ob diese jetzt schöner ist, darüber lässt sich vermutlich streiten.