Bestimmt bin ich nicht der Einzige, der auf Postfächer bei Google Mail über das IMAP-Protokoll zugreift. Dabei kann man allerdings einiges falsch machen und damit das Postfach unnötig aufblähen und das Email-Programm gnadenlos ausbremsen. Aber das muss nicht sein.
Bevor man das IMAP-Konto im Email-Programm anlegt und konfiguriert, sollte man zuerst einmal im Browser die Einstellungen des gewünschten Gmail-Kontos aufrufen und dort den zweiten Reiter „Labels“ ansteuern. Hier stehen die von Google standardmäßig verwendeten System-Labels (= IMAP-Ordner!) und darunter eventuell weitere Labels, die man entweder selbst oder die irgendein Email-Programm bei früheren IMAP-Zugriffen angelegt hat.
Google erlaubt es, hier in der Spalte ganz rechts die via IMAP sichtbaren Labels/Ordner auszuwählen. Auf gar keinen Fall durchreichen sollte man „Alle Nachrichten“ – die werden nämlich andernfalls brav vom Email-Programm synchronisiert. Speziell wenn man ein bezahltes Google-Apps-Konto mit 25 Gigabyte Speicherplatz hat, können das eine Menge Daten sein, die sonst übertragen und lokal zwischengespeichert werden. Also abhaken!
Was die Nicht-System-Labels angeht, prüft man bei der Gelegenheit am besten gleich mal, welche davon überhaupt noch genutzt werden. Alle übrigen kann man eigentlich löschen, meist handelt es sich dabei ohnehin nur um irgendwelche Altlasten.
Wenn das erledigt ist, kann man das gewünschte Konto im lokalen Email-Programm anlegen. Darauf möchte ich nicht näher eingehen, Google hat dafür allerlei Anleitungen parat.
Wichtig sind allerdings die auf der gleichen Seite weiter unten gelisteten allgemeinen IMAP-Tipps für Gmail-Konten. Die Kurzfassung:
- Gesendete Nachrichten nicht auf dem Server speichern
- Entwürfe auf dem Server speichern
- Gelöschte Nachrichten nicht auf dem Server, in [Google Mail]/Papierkorb oder in [Google Mail]/Alle Nachrichten speichern
- Keinen Spam-Filter im Email-Programm verwenden
Last, but not least sollte man dafür sorgen, dass das Email-Programm die System-Ordner von Google Mail verwendet, wo das sinnvoll ist. Sonst hat man nämlich je nach verwendetem Mailer wieder jede Menge neue Labels/Ordner, und das muss ja wirklich nicht sein.
In Apple Mail zum Beispiel wechselt man dazu in der Postfächer-Spalte links zum Gmail-IMAP-Konto. Im Unterordner [Gmail] findet man mindestens die System-Labels, die zuvor man als via IMAP sichtbar angegeben hat. Über das Postfach-Menü sollte man ihnen die gewünschte Funktion zuweisen, falls Apple Mail das nicht schon selbst korrekt erledigt hat.
Letzteres gilt natürlich nicht nur für Google-Mail-Postfächer, sondern auch für IMAP-Konten bei anderen Anbietern.
Und das war’s auch schon. Falls Ihr Fehler findet oder weitere Tipps habt, freue ich mich über sachdienliche Hinweise in den Kommentaren.
2 Kommentare
KommentierenGut erklärt, allerdings verstehe ich den aufgeführten Tipp nicht warum ich gesendete Nachrichten nicht auf dem Server speichern sollte, dies ist nämlich gerade bei einer Mail-Recherche (die ja auch mal Online, oder am Zweit-Rechner gemacht werden kann) sehr hilfreich.
Ach, des Rätsels Lösung ist ganz einfach: Wenn man Googles Server auch für den Versand nutzt (was meistens der Fall sein dürfte) packt Gmail automatisch selbst eine Kopie in „Gesendet“ respektive pappt das entsprechende Label drauf. Insofern ist es überflüssig, das nochmals mit dem lokalen Email-Programm zu tun.