Ich würde Euch wirklich gern in Google Street View zeigen, wo ich wohne. Kann ich aber leider nicht, denn ich habe Nachbarn.
Ich schäme mich (ganz ehrlich) für jeden braven deutschen Mitbürger, der sein Haus in Street View hat verpixeln lassen. Das ist schlicht ein Armutszeugnis für unser Land.
Ich bin natürlich auch der Meinung, dass man Google mit der gebotenen Vorsicht begegnen sollte. Aber wir haben hier wirklich andere Gründe zur Sorge – weswegen ich auch nicht müde werde, weiterhin jedem „Angriff auf die Freiheit“ von Juli Zeh und Ilija Trojanow zur Lektüre zu empfehlen.
6 Kommentare
Glaube nicht, dass man sich fremdschämen muss. Immer das gleiche Problem mit anders denkenden 🙂 Aber – anderen zeigen, wo man wohnt, sollte auch ohne Street View möglich sein.
Es ist absurd, dass sich Google auf einen Deal mit Ilse Aigner eingelassen hat. Der öffentliche Raum ist per se öffentlich (per definitionem auch nötig eben zur Abgrenzung vom privaten) und darf als solcher natürlich auch fotografiert werden. Von Google, von Dir und auch von mir.
Im Wunsch nach Verpixelung von Häusern einiger Menschen sehe ich weniger einen Angriff auf die Panoramafreiheit als ein Kommunikationsproblem. Warum soviel Aufregung um ein paar verpixelte Häuser? Seit den Aufnahmen hat sich sowieso schon wieder jede Menge verändert. Die Graffities auf unserem Haus gibts jedenfalls schon lange nicht mehr. Da schicke ich Freunden eh lieber aktuelle Fotos als zu erklären, man möge sich das ohne die Schmierereien vorstellen.
Was ist eigentlich, wenn die Widersprüchler ausziehen? Bleibt dann die Fassade verpixelt? Da gibt’s offensichtlich noch gar keine Anschlußregelung?
Die Verpixelung ist irreversibel, sie betrifft auch die Google-Rohdaten. Und so schnell lässt Google die Kameraautos bestimmt nicht wieder fahren, ist nicht zuletzt auch eine Kostenfrage…