Zuvorderst ein Geständnis: Ich bin privat versichert. Bei einer großen deutschen Versicherung, die zur ERGO-Versicherungsgruppe gehört. Mehr sag ich nicht. Diese Versicherung hat mir Mitte November folgendes geschrieben (ähnliche Schreiben gingen auch von anderen Versicherungen an die meisten privat Versicherten):
Bla bla bla Weil die Versicherten aber auch mehr denn je diese optimale medizinische Versorgung nutzen, stiegen die Ausgaben für Gesundheitsleistungen rapide – insbesondere im vergangenen Jahr. Deshalb müssen wir die Beiträge in der privaten Krankenversicherung um 1. Januar 2010 anpassen.
Natürlich ist jede Preiserhöhung eine wenig erfreuliche Nachricht. Sie steht aber bla bla bla…
Von mir persönlich wollte das Unternehmen nun ab Januar 2010 gern monatlich 511,79 Euro haben. Das wären rund 15 Prozent mehr gewesen als zuvor. Was mir doch etwas heftig erschien. Ich habe deswegen irgendwann Anfang Dezember des Abends mal die Kundenbetreuung angerufen und darum gebeten, mir die Beitragserhöhung mit Zahlen nachvollziehbar zu gestalten. Das sei so einfach nicht möglich, wurde mir beschieden. Man werde aber sehen, was man für mich tun könne.
Zu meiner Überraschung fand ich nun am Wochenende einen voluminösen Umschlag im Briefkasten von nämlicher Versicherung. Darin wurde mir ein Angebot zur Beitragsreduzierung mittels Tarifwechsel unterbreitet. Zuvor heißt es im Anschreiben:
Die von Ihnen gewünschten Zahlen bzw. Unterlagen können wir Ihnen nicht zur Verfügung stellen, weil damit Grundlagen unserer Beitragskalkulation berührt würden. Diese fallen nämlich […] unter das Geschäftsgeheimnis.
Im übrigen könne ich als Laie auch mit solchen Zahlen die Anpassung nicht wirklich nachvollziehen oder überprüfen. Es lag ferner die Kopie eines Gutachtens eines nach § 12b VAG bestellten Treuhänders bei, der die Beitragsanpassung brav abnickt.
Wie auch immer: Die Versicherung bietet mir nun freundlicherweise an, in einen anderen und billigeren Tarif zu wechseln. Dieser ist in etlichen Punkten sogar besser als mein bisheriger (abgesehen von der Erstattung für Psychotherapie, was mich derzeit nicht so arg tangiert). Er kostet sage und schreibe 412,68 Euro pro Monat. Also praktisch einen glatten Hunderter weniger als der eigentlich angesetzte, angepasste/erhöhte Beitrag.
Ich habe dann vorhin nochmals die Hotline angerufen, um mir zwei mir noch unklare Details erläutern zu lassen. Die freundliche Dame sagte mir klipp und klar, dass man die beiden Tarife prinzipiell als gleichwertig ansehe (mit Ausnahme der Psychotherapie, hatte ich ja schon erwähnt). Ich erklärte daraufhin, dass ich das Angebot dann wohl annehmen und unterschrieben zurückschicken würde. Und beendete das Gespräch mit dem Hinweis, dass ich mich nur ein wenig ärgern würde, weil ich ja in der Vergangenheit nun offensichtlich zu viel bezahlt hätte. „Tja, so ist das wohl“, erwiderte die freundliche Kundenberaterin.
2 Kommentare
Was ist denn für über 500 Euro versichert??? Ein vergoldeter Astralköper? Ist ja ne Hammersumme…
Wieso – zahlst Du viel weniger (als €400+)? Das war quasi der „Normaltarif“ aus dem Gruppenvertrag mit dem DJV…