Seit Mittwoch steht unter meinem Fernseher die auf der IFA im September angekündigte MagentaTV Box anstelle des bisherigen Media Receivers 401. Um es kurz zu machen: Läuft bei mir.
Die Box kam in einer vorbildlich plastikfreien Verpackung an und ließ sich dank der gedruckten, gut verständlichen und illustrierten Bedienungsanleitung ausgesprochen einfach anschließen und einrichten. Bei mir hat die ganze Prozedur inklusive Pairing der neuen Bluetooth-Fernbedienung etwa eine Viertelstunde gedauert. Danach musste ich noch einmal neu starten, weil die Privatsender (auch wenn ich die so gut wie nie gucke) zunächst nur in SD-Qualität angezeigt wurden, und meine Zugangsdaten für Netflix und Prime Video neu eingeben.
Die Benutzeroberfläche der MagentaTV Box sieht genauso aus wie vorher die beim MR 401. Im Alltagsbetrieb ist sie auch – trotz nominell etwas leistungsfähigerer Hardware – genauso schnell oder langsam wie diese. Man muss sich hier also nicht großartig umgewöhnen.
Sehr wohl umgewöhnen muss man sich von der alten auf die neue Fernbedienung. Diese hat (siehe Telekom-Pressefoto oben) deutlich weniger Tasten und steuert auch nur noch die Box und nicht mehr den Fernseher mit. Man gewöhnt sich aber sehr schnell daran. Ein paar Funktionen erreicht man halt nicht mehr so direkt wie bisher, mir persönlich stößt das aber einzig beim „i“ für die Details zur laufenden Sendung tatsächlich ein wenig auf.
Das Gute bei Bluetooth: die FB braucht keine direkte Sichtverbindung mehr. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die neue Fernbedienung auch Sprachsteuerung unterstützen; bislang ist diese Funktion allerdings nicht implementiert.
Ich habe mir die MagentaTV Box ja vor allen Dingen deswegen bestellt, weil ich sie über WLAN mit meiner Fritz!Box 7590 verbinden kann:
Bei mir arbeitet die Box gleichzeitig als WLAN-Repeater. Hätte ich einen aktuellen Speedport-Router von der Telekom, könnte sie mit diesem ein gemeinsames „Mesh“-Funknetz aufmachen und darin als Repeater fungieren. Leider sind die „Mesh“-Implementierungen von Telekom und AVM aber nicht miteinander kompatibel, weswegen ich „nur“ einen WLAN-Repeater erhalte. Bei der Größe meiner Wohnung macht das aber zum Glück keinen Unterschied.
Im drahtlosen Betrieb konnte ich bis jetzt keinerlei Nachteile gegenüber der LAN-Verkabelung beim Media Receiver feststellen. Bild und Ton sind auch bei mehreren parallelen HD-Aufnahmen absolut stabil. Ich habe den MR 401 angesichts dessen bereits an die Telekom zurückgeschickt und werde die Box auf jeden Fall behalten.
Nennenswerte Nachteile aus meiner Sicht sind das wie gehabt geschlossene System (auch der USB-Anschluss der MagentaTV Box ist wieder „Nur für Service“) sowie die Tatsache, dass die Telekom es bei der Größe der wechselbaren Festplatte erneut bei den einfach nicht mehr zeitgemäßen 500 Gigabyte belassen hat. Hier könnte sie aber zumindest theoretisch irgendwann größere Laufwerke als Zubehör oder Bestelloption anbieten.
Die Telekom führt ihre neue TV-Receiver-Generation im Rahmen eines öffentlichen Beta-Tests ein. In den ersten drei Monaten ist die Nutzung kostenlos. Danach kostet die MagentaTV Box 6,95 Euro Miete monatlich, mithin 2,01 EUR mehr als ein MR 401. Angesichts der zusätzlichen WLAN-Fähigkeiten erscheint mir das einigermaßen gerechtfertigt.
Ein Kommentar
Bei mir funzt es leider nicht und die Unterstützung der Telekom … Die alte Konfiguration dagegen steht (Fritzbox 7590, Repeater 3000, Receiver 401B)
https://stefanpfeiffer.blog/2020/02/28/maschendrahtzaun-und-die-magenta-tv-box-die-maschen-sind-noch-nicht-so-verknupft-wie-ich-es-brauche/