Das BKA schreibt in einer „Pressemitteilung“:
Der Name „Edathy“ fiel nicht auf, er wurde von keiner Beamtin bzw. Beamten mit einem deutschen Bundestagsabgeordneten in Verbindung gebracht. Dies haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer dienstlichen Erklärung am 24.02.2014 versichert.
Und zitiert gleich selbst FDP-Querschläger Wolfgang Kubicki dazu:
Entweder waren da Trottel am Werk, oder man wollte einen Skandal vermeiden.
Das lässt man in Wiesbaden natürlich nicht auf sich sitzen! Nein!
Junge Beamtinnen und Beamte als Trottel zu verhöhnen, sie öffentlich herabzuwürdigen, mag dem Stil von bestimmten Politikern entsprechen, die um jeden Preis in die Schlagzeilen wollen. Seriös ist das aber nicht!
Böse BILD-Zeitung! Über die ärgert sich der BKA-Chef Jörg Ziercke jetzt sehr.
Ich habe keinen Zweifel, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Wahrheit sagen. Die Namen mussten erst durch die Dienststellen in den Ländern verifiziert werden. Kriminalisten müssen bei einer so heiklen Materie immer auf Nummer sicher gehen. Die Spitze des BKA konnte daher auch nachweislich nicht informiert worden sein. Erstmals am 15.10.2013 wurde der Beschuldigte Edathy von der zuständigen Landespolizeidienststelle in Nienburg/Weser identifiziert und dem BKA mitgeteilt.
Die jungen Beamtinnen und Beamten im BKA und anderswo sind vielleicht keine Trottel. Aber dass ihnen der Name Sebastian Edathy zwei Jahre lang nie aufgefallen war im Datenmaterial des kanadischen Schmuddelbilderlieferanten, spricht Bände. Edathy war ja auch bloß Vorsitzender des NSU-Untersuchungsausschusses und früher auch schon mehrere Jahre lang des Innenausschusses im Deutschen Bundestag.
P.S: Wie up to date man im Bundeskriminalamt ist, beweist übrigens eindrucksvoll auch die groteske „Fotogalerie“ im Pressebereich der Bundesbehörde. Ich habe übrigens nicht bei der Pressestelle angefragt, ob ich das Foto oben benutzen darf. Das Wasserzeichen ist ohnehin schwer zu übersehen.