Nach der spektakulären Übernahme von WhatsApp durch Facebook „flüchten“ ja offenbar zahlreiche bisherige WhatsApp-Nutzer zur Privacy-freundlicheren Schweizer Alternative Threema. Die gibt es aber dummerweise nur für iOS und Android – WhatsApp hingegen hat von Anfang an begriffen, dass man viel mehr Plattformen unterstützen muss, wenn man mit einem OTT-Messenger Reichweite erzielen will.
Messaging-Apps sind dann und nur dann interessant, wenn man dort möglichst viele Kontakte antrifft. Dafür war WhatsApp trotz aller begründeten Sicherheits- und Datenschutzbedenken bislang der kleinste gemeinsame Nenner. Deswegen hat Zuck dafür auch 19 respektive vier Milliarden Dollar lockergemacht (und Rakuten 900 Millionen Dollar für Viber).
Dennoch ist und bleibt der OTT-Markt wie gehabt zu zersplittert und verinselt und schreibt damit die traurige Geschichte des Instant Messaging auf dem Desktop fort.
Ich für meinen Teil werde einstweilen jedenfalls WhatsApp weiter benutzen, weil es das auch für Windows Phone gibt. Nervig ist allerdings, dass ich meine Rufnummer dort bislang bei jedem Wechsel der mobilen Plattform aufs Neue verifizieren lassen muss. Wenn ich mein iPhone benutze, erreicht man mich auch über iMessage, und wenn ich das Nexus 5 einstecken habe via Google Hangouts. Ansonsten noch Skype, Facebook Messenger und Lync für den internen Gebrauch. Mehr kann und will ich ohnehin nicht im Auge behalten.
P.S: Für welchen Messenger Ihr Euch auch immer entscheidet – Hauptsache, es ist nicht joyn 😉
P.P.S: Telegram sieht ganz vielversprechend aus, finde ich.
Ein Kommentar
Jupp, genau mein Reden. Mein weiteres Problem mit Threema ist, dass die Nutzer sich von einem Silo (WhatsApp) in ein anderes (Threema) begeben, Interoperatibilität mit anderen Diensten ist ja, soweit ich sehen kann, nicht geplant. Was mich wundert: Threema setzt darauf, dass 1,60 Euro pro Nutzer alle Kosten aufwiegen, die ein Nutzer lebenslang erzeugt, oder? Das finde ich sportlich.