Seit heute Vormittag ist www.huffingtonpost.de live. Und ich bin underwhelmed. Arianna Huffington schreibt:
HuffPost Deutschland is launching at a time of transition and disruption in the German media. Blogging is still in its early stages here, which means the opportunities for growth are tremendous for HuffPost, which is a media hybrid – a combination of a journalistic outlet that last year won a Pulitzer Prize for its investigative reporting and a powerful platform bringing thousands of voices that otherwise would not have a platform into the global conversation. Our goal is not just to be telling the most important stories but to be helping the people of Germany tell their stories themselves – in words, in pictures, and in video.
Hehre Ziele. Dafür dass Burda nun ein paar Monate Zeit hatte für den Launch habe ich heute wenig herausragende Geschichten gesehen auf der Seite (vor allem nichts Investigatives oder Pulitzer-Preisverdächtiges). Ein paar Kolumnen von Hubert Burdas prominenten DLD-Freunden in der linken „Blogger“-Spalte, von denen mindestens die von Noch-T-Obermann eigentlich als Advertorial hätte gekennzeichnet werden müssen.
Davon abgesehen finde ich die Webseite vor allem furchtbar hässlich. Bei den Schriften, Schriftfarben und Font Sizes wäre weniger ganz sicher mehr gewesen. Aber da glänzt schon das US-Original nicht gerade mit typografischem Geschmack. Frau Huffington ist das sicher wurscht – da kommt es eher darauf an, dass die Seite SEO-technisch punktet. Und in dieser Hinsicht scheint der Code sehr effizient zu sein.
(Sorry, zum Weiterlesen müsst Ihr jetzt leider ein bisschen scrollen)
Für ein seriöses Urteil über die deutsche HuffPost ist es heute natürlich noch viel zu früh. In einigen Wochen kann man vermutlich besser beurteilen, welche inhaltliche Qualität sich auf Dauer einstellt, ob die Einbindung der deutschen Blogosphäre (respektive des Teiles davon, der das Geschäftsmodell akzeptiert) funktioniert und ob eine ordentliche Diskussions-Community entsteht.
Ich bin da mal sehr gespannt und wünsche den beteiligten Kollegen alles Gute. Persönlich teile ich eher die Einschätzung von Michael Seemann,
habe ein ähnliches gefühl wie damals, als walmart den deutschen discountermarkt erobern wollte. #huffpode
— Michael Seemann (@mspro) October 10, 2013
lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren.