Ich bin zurück aus Berlin nach drei spannenden, horizonterweiternden und beglückenden Tagen re:publica 2013. Die ist jetzt keine Blogger- oder Internet-Konferenz mehr, sondern eine Gesellschaftskonferenz:
Drei Tage re:publica gehen zu Ende. Unter dem Motto IN/SIDE/OUT kamen rund 5.000 Besucherinnen und Besucher aus mehr als 50 Ländern in Berlin zusammen. Rund 450 Speakerinnen und Speaker, 263 Vorträge mit 268 Stunden Programm auf elf Bühnen boten eine einzigartige Vielfalt. Zum Ende der Konferenz riefen die Veranstalter dazu auf, die Freiheit im Netz zu verteidigen.
„Die Freiheit, die wir im Moment noch erleben und so lieben muss nicht von Dauer sein. Deshalb setzt euch dafür ein, dass unsere Freiheit auch im Internetzeitalter erhalten bleibt. Kämpft für Grundrechte und klärt andere auf“, forderte Markus Beckedahl die Besucher zum Abschluss der re:publica auf. Dem vorangegangen war eine Videobotschaft von Ai Weiwei, der selbst von der chinesischen Regierung in seinen Freiheitsrechten massiv eingeschränkt ist.
Die re:publica hat sich auch 2013 wieder entwickelt. „Größer, internationaler und jünger! Die re:publica ist wichtige nächste Schritte gegangen und signalisiert, dass hier in Berlin eine Gesellschaftskonferenz stattfindet, bei der alle willkommen sind, sich zu beteiligen. Meine Hoffnung ist, dass nun die zahlreichen Themen, die wir in den letzten drei Tagen verhandelt haben, weiter getragen, entwickelt und diskutiert werden. Wir freuen uns auf die rp14!“, so Johnny Haeusler, Mitgründer der re:publica.
Das trifft es ganz gut, finde ich. Der ich die Veranstaltung teils als journalistischer Zaungast, teils zur Fortbildung und teils als Netzmensch besucht habe. Der viele andere Netzmenschen getroffen hat, viele erwartet und manche auch unerwartet. Das hat gutgetan.
Meine persönlichen Highlights waren glaube ich
- Die Location STATION Berlin mit diesmal richtig guter WLAN-Ausleuchtung
- Gunter Duecks Appell, die Themen aus dem „Insider“-Kreis mehr nach außen zu tragen
- Wolf Lotters Konezept eines „Zivilkapitalimus“
- Ben Scotts endlich mal verständliche Erklärungen des Begriffs „Netzneutralität“
- Wie sich Jan Krancke von der Telekom auf dem Podium geschlagen hat (sehe ich anders als Thomas Knuewer, BTW)
- Die Gedanken zur Algorithmen-Ethik
- Tim Pritloves Vision eines „Audio-Webs“
- Die beiden beautiful minds Mercedes Bunz und Diedrich Diedrichsen im Diskurs
- Die „verrückten“ Ideen von Lisa Ma
- Die Barista an der Cappucino-Maschine (die meine Einkäufe mitgezählt hat 😉
Und natürlich das „Reader“-Projekt, dank dessen ich nun noch viele Dinge nachbereiten kann, die ich aufgrund der vielen parallelen Sessions zwangsläufig vor Ort verpasst habe. Dafür gibt es natürlich auch noch jede Menge Videos bei YouTube und von der Isar-/Spreerunde.
Danke an alle, die mein Leben in den letzten drei Tagen bereichert und mir Blicke über meine Tellerrände ermöglicht haben. Nächstes Jahr komme ich auf jeden Fall wieder!