Ich weiß, dass viele von Euch Ihre Musik nur noch über Streams, den PC oder neumodische Multi-Room-Audio-Systeme wie Sonos hören. Ich nicht. Ich bin da einfach oldschool. Ich höre Musik von CDs (die ich teilweise allerdings auch ins MacBook gerippt habe für sporadische Auflegeaktionen) über eine Stereoanlage.
Und damit meine ich eine richtige Stereoanlage. Nicht krass High-end, aber vor allem keine von diesen Plastikbomben für 200 Euro inklusive „Lautsprecher“. Es handelt sich um eine Onkyo PHA-933. Das ist eine Kombination aus Vollverstärker, CD-Player und Tuner, die Onkyo seit irgendwann 2005 unverändert baut. In Japan gab es auch mal einen Minidisc-Player, aber der wurde meines Wissens in Europa nie vertrieben.
Die Dinger sind noch richtige Ingenieurskunst. Kein Plastik, wo keins hingehört. Und klingen fantastisch. Ich würde die Anlage auch heute noch sofort wieder kaufen und kann sie jedem nur wärmstens ans Herz legen, der in modernen Zeiten wie diesen noch auf der Suche nach zeitlosen und (halbwegs) erschwinglichen Hi-Fi-Bausteinen ist.
Früher gab es mal die Daumenregel, dass man für die Lautsprecher zu seiner Anlage ebenso viel Geld ausgeben sollte wie für den Rest. Daran muss man sich heutzutage nicht mehr unbedingt halten, finde ich. Vor allem nicht, wenn man wie ich in einer Mietwohnung lebt. An meinem A‑933 hängt jedenfalls schlicht ein Paar nuLine 30 von nubert. Über diese Schwarzwälder Tüftlerfirma bin ich mal über einen Artikel in der „brand eins“ gestolpert, der mich seinerzeit zu einem Impulskauf verführt hat, den ich bis heute keine Sekunde bereut habe.
Ich habe übrigens weder einen Subwoofer noch ein nubert-ATM für noch tiefere Bässe – Mietwohnung wie gesagt. Und die nuLine 30 gehen mir auch so schon locker tief genug runter. Deswegen stehen sie auch auf ordentlichen Ständern, damit sie vernünftig entkoppelt sind (Dielenfußboden!). Ich verwende übrigens beim A‑933 immer den Modus „Tone Direct“, bei dem das Signal vom CD-Player an der Klangregelung vorbeigeschleift wird.
Irgendwann im letzten Jahr habe ich via eBay Kleinanzeigen auch noch einen passenden Plattenspieler für den Meter Vinyl dazu geschossen, den ich noch aufgehoben habe – einen Pro-ject 2 (hat übrigens nix mit dem aktuellen Pro-ject 2 Xperience Classic zu tun, meiner stammt aus dem Jahr 1999) mit Audio Technica AT-OC9. Den hat jemand in quasi Neuzustand zum absoluten Spottpreis abgestoßen, geradezu sträflich. Das Laufwerk hängt über eine Pro-ject Phono Box II am Verstärker, der „nur“ einen MM-Eingang besitzt.