Kurzkritik: The Social Network

Ich war am Sams­tag­mor­gen im Cine­ma und hab mir um 9:45 „The Social Net­work“ (OF) ange­schaut. Face­book goes to Hol­ly­wood. Im Nach­hin­ein hät­te ich bes­ser ordent­lich aus­schla­fen sollen.

Nicht dass der Film rich­tig schlecht oder lang­wei­lig gewe­sen wäre, kei­nes­wegs. Aber er war irgend­wie so – banal. Sozio­pa­thi­scher Asper­ger-Hacker pro­gram­miert Web­sites, um bei den Soro­ri­ty-Babes sei­ner Träu­me zu lan­den. Auf dem Weg zum heu­ti­gen Mil­li­ar­den­im­pe­ri­um zer­bre­chen dann zwangs­läu­fig noch ein paar Män­ner­freund­schaf­ten. Och nö, also bitte.

Gute Schau­spie­ler, kei­ne Fra­ge. Beson­ders Jes­se Eisen­berg als Zuck und Andrew Gar­field als Edu­ar­do Saverin. Ein paar wirk­lich klas­se Sze­nen, zum Bei­spiel wo die Gebrü­der Wink­le­voss beim Har­vard-Prin­ci­pal auf­lau­fen im dop­pel­ten Wort­sin­ne oder wenn Tim­ber­la­ke als Shawn Fan­ning den genia­len Rat gibt, das „the“ aus „the­face­book“ zu strei­chen. Dar­un­ter ein Super-Score von NIN-Trez­nor und Atti­cus Ross. Eigent­lich alles Zuta­ten für einen Top-Streifen.

Ich hat­te mir wohl von David Fin­cher (u.a. „Ali­en 3“, „Seven“, „Fight Club“, „Zodiac“, „Der selt­sa­me Fall des Ben­ja­min But­ton“) ein­fach zu viel oder wenigs­tens mehr erwar­tet. Statt­des­sen kam ich ein­fach nur mit einem „So-what?“-Gefühl aus dem Kino.

Oder anders gesagt: Wer was über US-Unis wis­sen will, kann sich bes­ser „Natio­nal Lampoon’s Ani­mal House“ (deut­scher Titel idio­ti­scher­wei­se „Ich glaub mich tritt ein Pferd“) anschau­en. Män­ner­freund­schaft wird in „Bro­ke­back Moun­tain“ episch und bes­ser behan­delt. Und über Autis­ten und Asper­ger-Spe­zi­al­be­ga­bun­gen gibt es auch mehr als genug Filme.

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