Als ich eben kurz nach 18 Uhr nach Hause kam, hatte ich ungefähr 25 Anrufe auf meinem Anrufbeantworter. Alle Anrufer interessierten sich für den Golf IV, den ich verkaufen möchte. Das Problem ist nur: Ich habe keinen Golf IV und verkaufe auch keinen.
Von einem der nächsten Anrufer (die geben sich hier seitdem die grüne Taste in die Hand) konnte ich immerhin Details der Anzeige erfragen und selbige bei AutoScout24 ausfindig machen. Da steht tatsächlich meine Telefonnummer drin – ICH habe sie da nicht hinterlegt, so viel steht mal fest.
Aktuell kann ich leider nur rätseln, ob sich da jemand auf meine Kosten einen bösen Scherz erlaubt hat (der Preis des Autos deutet fast ein wenig darauf hin, der relativ hohe Aufwand mit zehn Fotos eher weniger) oder sich nur der wirkliche Verkäufer bei der Telefonnummer vertippt hat. Ich habe jedenfalls umgehend die E‑Mail-Funktion benutzt, um den theoretisch existierenden Verkäufer zu informieren, und außerdem auch das Angebot beanstandet (den Miniatur-Link muss man allerdings erst einmal finden).
Auch AutoScout24 hat via Kontaktformular eine E‑Mail von mir bekommen. Telefonisch ist diese Tochter der Deutschen Telekom (sic!) nämlich für Privatkunden nur unter einer teuren 0900-Rufnummer von 9:00 bis 18 Uhr zu erreichen. Für Händler gibt es übrigens eine normale Münchner Rufnummer, die bis 19 Uhr besetzt sein sollte. Ist sie aber nicht. „Sie rufen außerhalb unserer Geschäftszeiten an“ habe ich seit 18:40 stets zu hören bekommen, als ich der Reihe nach alle fünf im Sprachcomputer angebotenen Optionen durchprobiert habe.
Ich hingegen bin hier noch den ganzen Abend zu erreichen. Daher werde ich jetzt notgedrungen die Fritz!Box hernehmen und meine Rufnummer auf die Hotline von AutoScout24 (089/450990–8595) umleiten. Ich könnte natürlich auch das Fax nehmen – aber die nichtsahnenden Anrufer können ja nix dafür… OK, Kinderkram. Ich habe jetzt eine Ansage auf dem AB und stelle das Klingeln möglichst leise.
Falls mich jemand heute Abend noch dringend sprechen möchte – bitte das Handy nehmen.
Update (21:24 Uhr): Eben hat mich eine nette Kundendienst-Mitarbeiterin von AutoScout24 angerufen. Die Annonce ist ab sofort raus aus dem Netz
und noch besser: Mit meiner Telefonnummer kann auch niemand mehr eine neue anlegen. Die ist nämlich jetzt gesperrt im System.
Im Laufe unseres Telefonats hat mir die Dame freundlicher- wie unvorsichtigerweise verraten, dass man sich bei AutoScout mit einer x‑beliebigen nichtexistenten E‑Mail-Adresse „registrieren“ kann – diese muss nicht (wie ansonsten online überall zwingend nötig) erst verifiziert werden. Ich habe das eben im Selbstversuch überprüft.
Ich finde das schlicht und einfach unglaublich und werde es an die größte Glocke hängen, die ich finden kann.
7 Kommentare
Tom, behalte die Karre. So ein Schmuckstück kriegst Du nie wieder. MONSTER!
Du weißt, dass ich Deinen Humor im Normalfall ausgesprochen schätze.
Wäre es angesichts des Telefonterrors nicht sinnvoller gewesen, die Telefonnummer oben unkenntlich zu machen anstatt sie mit einem Highlight zu versehen…?! 😉
Ansonsten hatte ich selbst das Problem schon mehrfach mit Leuten, die – warum auch immer – meine Mail-Adresse bei Anmeldungen zu Partnerbörsen, Spieleforen und sogar auch bei AutoScout24 hinterlegt haben…! Das ist aber wesentlich weniger stressig, als Dutzende von Anrufen zu bekommen…
Irgendwie hast Du recht, auch wenn es nicht SO schwierig ist, meine Rufnummer herauszufinden. Anrufe gab es übrigens 100+. Aber mitterweile ist Ruhe. Hoffentlich haben sich nicht allzu viele die Annonce ausgedruckt 😉
Oh jetzt ist die Nummer weg verwischt… 😛
Ist in jedem Fall eine Frechheit wenn Dir so ein Streich absichtlich gespielt wurde. Aber noch Schlimmer wäre es (für mich jedenfalls) auf der Handynummer gewesen.
Und was AutoScout24 da macht – oder besser nicht macht – muss schnell geändert werden!
Gruß schräg über den Innenhof,
Patrick
tut mir leid, dass die da jemand einen streich gespielt hat; aber mal ehrlich, das betrifft doch nicht nur das angesprochene unternehmen, sondern kann dir auf vielen anderen ähnlich reichweitenstarken plattformen auch passieren…
Die Frage ist doch: Was kann ein unternehmen dagegen tun? eMail adresse verifizieren lassen, OK, glaube aber ehrlich gesagt, dass dies – wenn überhaupt – minimale abschreckungswirkung hat, denn wenn es einer darauf angelegt hat dich zu veräppeln (was hier der fall zu sein scheint), dann geht er eben schnell zu einem der freemailer, registriert dort unter fantasienamen eine neue mailadresse, und der „spaß“ geht dann weiter…
kurz und gut: da die sicherung „vorne“ ohnehin lückenhaft bleibt (auch wenn ich mir mails verifizieren lasse per registrierungslink), ist es doch umso wichtiger, dass „hinten“ die prozesse greifen um betrug und anderen schindluder zu vermeiden; und das scheint, wenn ich deinen post richtig lese ja dann der fall gewesen zu sein (sperrung der telefonnummer und löschen des inserats).
Hallo „Maxl“, Du schreibst von der IP-Adresse 92.42.225.1, die mit gw-office.autoscout24.de aufgelöst wird. Ich lasse mich nur ungern für dumm verkaufen.