Nun ist er also endlich Beta, der Google-Browser Chrome für den Mac (ich bin allerdings schon wieder auf dem Dev channel). Zeitgleich mit einer Ausführung für Linux. Chrome für den Mac ist simpel, schnell und sicher, was Google in seiner Ankündigung auch entsprechend herausstellt.
Jedoch haben die Entwickler auch aus Zeitgründen viele wichtige Dinge in der Mac-Version von Chrome weggelassen, weil sie entweder noch nicht fertig oder zu schlecht waren, um sie auf die Öffentlichkeit loszulassen. Besonders ärgerlich ist die fehlende Unterstützung für Extensions, die für die beiden anderen Plattformen seit heute ebenfalls als Beta verfügbar sind.
Auf dem Mac fehlen Chrome ferner die Bookmark- und Cookie-Verwaltung sowie der Bookmark Sync zwischen verschiedenen Installationen eines Benutzers. Und last, but not least: Chrome ist auf dem Mac (so wie auch Mozilla Firefox) eine 32-Bit-Software, wohingegen Apples hauseigener Safari, der ja mit WebKit die gleiche Rendering-Engine wie Chrome nutzt, unter Mac OS X 10.6 „Snow Leopard“ als echtes 64-Bit-Programm läuft. Was die Chrome-Entwickler sonst noch alles nacharbeiten müssen und wollen, steht detailliert in der Mac OS X Roadmap des Chromium-Projekts.
Ich will nun wahrlich nicht Chrome für den Mac madig machen. Aber ein bisschen enttäuscht bin ich schon angesichts der aus meiner Sicht doch etwas stiefmütterlichen Behandlung meiner Lieblingsplattform (und nicht nur meiner, ich kenne genug Google-Mitarbeiter mit Macs). Die Prioritäten sind freilich nachvollziehbar: Windows spielt natürlich die erste Geige wegen des Marktanteils und der Rivalität mit Microsoft. Dahinter kommt dann inzwischen schon Linux, das zwar im Vergleich zu Mac OS X auf dem Desktop noch immer keine nennenswerte Rolle spielt, aber – und das ist aus meiner Sicht entscheidend – die Grundlage für Googles geplantes Chrome OS bildet. Womit der Mac dann unter ferner liefen läuft. Schade das.