Seit heute früh um kurz nach zwei Uhr ist mein DSL 16000 mausetot (online bin ich gerade über meinen HSPA-Stick, aber das ist ganz ehrlich kein Vergleich). Wer mich ein bisschen kennt, mag erahnen, in welchem Zustand ich mich befinde und wie ich gelaunt bin 😉
So gegen halb acht habe ich das Desaster bemerkt und mich dann erstmal durch die Sprachcomputer meines Internet-Anbieters 1&1 gehangelt, bis ich endlich bei einer leibhaftigen Dame gelandet bin. Die hat mir verraten, dass es sich nicht um ein großflächiges Problem handelt – schon mal blöd, weil die sind meist schnell vorüber.
Sie wollte mir dann nahelegen, meine Fritz!Box 7270 doch auf Werkseinstellungen zurück- und komplett neu aufzusetzen. Das erschien mir unsinnig, weil die Box ja am Abend zuvor noch tadellos lief, per Wi-Fi mit dem MacBook sprach und auch telefonabel war (über die T‑Home-Festnetzleitung, die ich zum Glück noch habe). So hat dann die Dame von 1&1 nur die Störung aufgenommen, die ich später im Büro auch gleich mal beim heise iMonitor eingetragen habe.
Gute acht Stunden später (das kommt davon, wenn 1&1 seine Leitungen bei der Telekom mietet) rief mich dann eine weitere Dame von der Telekom-Störungsstelle auf meinem Mobiltelefon – ihre Rufnummer wurde natürlich nicht angezeigt – an und fragte, ob mein Router eingeschaltet sei und am Netz hänge. Das konnte ich bejahen. Sie tat mir daraufhin kund, dass man beim Durchmesse der Leitung leider nicht bis zu selbigem Router vordringen konnte und daher wohl oder übel ein Techniker anrücken müsse. Was dummerweise nicht vor Mittwoch möglich sei. Ob ich denn einen Termin vereinbaren wolle.
Das wollte ich natürlich. Sie könne mir zwei Termine anbieten, am Vormittag und am Nachmittag. Auf meine Rückfrage, wann denn da genau, sagte mir die T‑Home-Dame, das gehe leider nicht genau. Vormittags sei halt von acht bis 14 Uhr und nachmittags von 14 bis 20 Uhr. Ich entgegnete ihr, dass ich zur arbeitenden Bevölkerung gehöre und mich derart schwammig leider nicht festlegen könne; ob mich denn der Techniker nicht eine Viertelstunde vorher anrufen könne, dann sei ich rechtzeitig vor Ort? Sie werde das vermerken, sprach die Dame, könne aber für nichts garantieren.
Vielen Dank auch, T‑Home. Jeder Scheiß geht sonst online oder per SMS bei Euch, wenn’s denn Porto und Papier spart, aber ein Termin nur innerhalb eines Sechs-Stunden-Korridors? Das ist wirklich das Gegenteil von Dienst am Kunden…
Ganz generell nerven mich bei solchen Ausfällen zwei Dinge: Erstens das allgemeine Gefühl, selbst nichts tun zu können und einzig auf den Dienstleister angewiesen zu sein, und zweitens die Tatsache, dass man von Call Centern so gut wie nie einen festen Ansprechpartner oder eine Ticketnummer bekommt, auf die man sich bei folgenden Telefonaten berufen könnte.
Später habe ich dann noch bei der Pressestelle von AVM angefragt, ob sie da in Moabit vielleicht irgendeine Test-Software rumfliegen haben, mit der ich checken kann, ob das DSL-Modem in meiner Fritz!Box 7270 durchgebrannt ist. Da hatte ich vom guten Urban Bastert wenigstens schon nach ein paar Minuten eine Antwort (allerdings kein Diagnose-Tool) und die Zusicherung, dass sich der Support von AVM bei mir melden werde, um einen Hardwaredefekt endgültig auszuschließen.
Ich habe dann noch einige Zeit damit verbracht, nochmals alle Kabel zwischen Splitter und Fritz!Box gründlich zu überprüfen, leider ohne Erfolg. Danach bin ich dann noch downtown zu zwei T‑Punkten oder wie auch immer die Magenta-Läden jetzt heißen, um mir einen neuen DSL-Splitter zu holen. Meiner war nämlich fürchterlich alt, und ich wollte ihn als Fehlerquelle ausschließen. Der erste Laden in Bahnhofsnähe machte mir um 18:58 Uhr (Öffnungszeit bis 19 Uhr) die Tür vor der Nase zu und verwies mich an die übrigen in der Innenstadt, die allesamt bis 20 Uhr geöffnet hätten.
Im zweiten kurz hinter dem Stachus musste ich dann so zehn Minuten hinter irgendwelchen verwirrten anderen Kunden anstehen und mir die unmöglichen Sprüche irgendwelcher Verkäuferinnen und Verkäufer anhören. Zum Beispiel, dass ein Handy-Akku eigentlich mit der Zeit immer längere Laufzeiten erreichen sollte wegen des Memory-Effekts und so. Als ich endlich an der Reihe war – in dem Laden herrschte eine Temperatur von geschätzten 35 Grad, was einiges erklären mag – und auf dem iPhone ein Foto meines historischen Splitters vorzeigte, bekam ich immerhin im Handumdrehen anstands- und kostenlos einen neuen ausgehändigt, der noch dazu nur ein Drittel so groß ist wie mein alter.
Den habe ich dann so kurz nach acht installiert, was aber leider überhaupt nichts daran geändert hat, dass die Power/DSL-LED meiner 7270 weiter nur vor sich hinblinkt, statt dauerhaft zu leuchten. Und so harre ich also der Dinge und Techniker, die da kommen werden. Und zwar hoffentlich bald.