In vielen deutschen Haushalten steht eine Fritz!Box von AVM (teilweise auch unter anderen Namen, zum Beispiel „1&1 Homeserver Speed“ für die geschwärzte 7560). Nach meiner Erfahrung wissen allerdings etliche Besitzer eines solchen Geräts nicht, dass man damit auch problemlos Faxe versenden und empfangen kann. Das funktioniert ganz ohne spezielle Software direkt aus der Web-Oberfläche der Fritz!Box und damit plattformübergreifen auch mit dem Mac und unter Linux. Allerdings muss man die Faxfunktion in der Fritz!Box zuerst einmal einrichten.
Das läuft über einen Assistenten und ist nicht schwer. Man findet die Fax-Einstellungen im Hauptmenü einer Box* mit neuerem Fritz!OS unter Telefonie > Fax. Hauptsächlich muss man sich bei der Konfiguration für eine seiner Rufnummern als künftige Faxnummer entscheiden und eine E‑Mail-Adresse hinterlegen, auf der empfangene Faxe eingehen sollen. Für diese braucht man auch das Passwort und den Namen des SMTP-Servers, über den E‑Mails verschickt werden. Außerdem kann man noch einstellen, ob eingehende Faxe zusätzlich in der Box beziehungsweise auf einem daran angeschlossenen Speichermedium gesichert werden sollen.
Ach ja: Wer an einem neuen All-IP-Anschluss hängt und eine Internet-Rufnummer zum Faxen verwenden möchte, muss in den Verbindungseinstellungen für die Telefonie das Protokoll T.38 (Fax over IP) aktivieren.
Als Faxkennung sollte man die gewählte Faxnummer mit vorangestelltem Länderkürzel und der Ortsvorwahl ohne führende Null eintragen, also beispielsweise +48 89 1234567. Als Absender (kurz) bietet sich der eigene Name an. Beide Informationen erscheinen später auch zusammen mit dem Zeitstempel in der Kopfzeile von Faxen, die man über die Fritz!Box verschickt. Fehlt die Faxkennung, kann ein Fax leicht als Spam klassifiziert und dann vom Empfänger blockiert werden. Wenn alle nötigen Einstellungen getätigt und gespeichert sind, kann die Fritz!Box Faxe verschicken und empfangen.
Die Web-Oberfläche zum Fax senden erreicht man nun wie zuvor den Einrichtungs-Assistenten über den Menüpunkt Telefonie > Fax. Es handelt sich dabei um ein relativ einfaches Formular, bei dem der Absender bereits mit den eigenen Daten vorbelegt ist. Man kann den gewünschten Empfänger wahlweise aus dem Adressbuch wählen oder manuell eintragen. Ansonsten gibt es noch eine Betreffzeile, ein Freitextfeld für den Fax-Text sowie je einen Button zum Senden und Abbrechen. Last, but not least kann man einen Dateianhang auswählen, den man (als neue Faxseite) mitschicken möchte. Das Attachment muss dabei als Bild im Format JPG oder PNG vorliegen – einen Brief in Word oder ein PDF muss man also vorher entsprechend umrechnen. Außerdem wird diese Funktion offiziell nur mit Chrome oder Firefox als Browser unterstützt.
Eine kleine Einschränkung will ich an dieser Stelle auch nicht verschweigen: Faxe aus der Fritz!Box können nicht länger als zwei Seiten DIN A4 sein. Auf A4 verkleinert die Fritz!Box übrigens auch angehängte Bilder, die größer sind.
So sieht übrigens dann ein Fritz!Box-Fax aus, das via Fax2Mail bei mir im Postfach gelandet ist (in normaler Faxauflösung von 96 dpi übrigens):
*Dass die Benutzeroberfläche der Fritz!Box durch die Eingabe von https://fritz.box in der Adresszeile des Browsers erreichbar ist, setze ich an dieser Stelle mal als allgemein bekannt voraus 😉