Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Menschen Nachrichten immer öfter über Facebook teilen und nicht mehr so wie früher über Twitter. Das habe ich jedenfalls in den vergangenen Tagen so etliche Male lesen müssen in allen möglichen Mediendiensten. Ich halte die dafür zitierte (aber nur selten verlinkte) Studie „Development of the Social Network Usage in Germany since 2012“ (Management Summary, PDF-Link) der TU Darmstadt mit der TU Dresden aber für methodisch vorsichtig gesagt fragwürdig und die obige Behauptung daher auch für unhaltbar.
Warum? Die Autoren vergleichen meiner Meinung nach die sprichwörtlichen Äpfel und Birnen – Facebook-„Likes“ („Gefällt-mir“-Klicks im Deutschen) mit Tweets nämlich. Wenn überhaupt, dann dürfte man nur Facebook-Shares* („Teilen“-Klicks) und Tweets auf diese Weise einander gegenüberstellen, finde ich. Und es wundert mich, dass das seit 2012 noch niemandem aufgefallen ist.
*Die Unterschiede zwischen Like und Share erklären Facebook selbst und (verständlicher) Thomas Hutter.
Ein Kommentar
Fleißige Bienchen
Ich kenne zwar die Studie nicht, aber „studere“ bedeutet zunächst „etwas mit Eifer betreiben“ – deshalb ist die Studie etwas, das mit Eifer betrieben wird und auch „Student“ oder Neudeutsch „Studierende“ sind von dieser lateinischen Wurzel abgeleitet. Somit ist ein Studierender jemand, der etwas mit Eifer tut. Leider bleibt im Studieneifer oft die Methode auf der Strecke. Letzteres trifft übrigens nicht nur auf Studierenden-Studien zu.