Der angebliche Vorstoß ist in Wahrheit wohl nur ein schamloses Spiel mit dem gesteigerten Problembewußtsein der Nutzer, das sich durch den NSA-Skandal verändert hat. Daß die E‑Mail-Anbieter nun mit dieser betagten Technologie um die Ecke kommen und sie als bahnbrechende Innovation verkaufen wollen, hat allenfalls aber einen gewissen humoristischen Effekt.
Chaos Computer Club (CCC)
Lukas Pitschl of GPGTools told Ars this was merely a “marketing stunt,” which would “not add real value to the security of e‑mail communication.”
Ars Technica
Am Grundproblem von E‑Mail als von jedem lesbarer Postkarte ändert all das nichts. Weder werden die Inhalte der Mail verschlüsselt, noch werden die Mails auf verschlüsselten Festplatten gespeichert (erst recht nicht mit Entschlüsselungs-Möglichkeit nur durch User, wie Lavabit das gemacht hat). Stattdessen wird die existierende verantwortungslose Praxis jetzt als “sicher” verkauft, weil die Rechenzentren ja in Deutschland stehen und “High-Tech-Rechenzentren mit moderner Sicherheitstechnik” sind. Mal abgesehen vom Marketing-Sprech: An Vorratsdatenspeicherung, Bestandsdatenauskunft, strategischer Fernmeldeaufklärung, G10-Gesetz und SINA-Boxen ändert das gar nichts.
Andre Meister / Netzpolitik.org