Peinlich, Google: Ihr habt also beim WLAN-Scannen doch auch Payload-Daten aus nicht passwortgeschützten Netzen mitgeschnitten. Was den Datenschutzaspekt angeht, ist mir das ehrlich gesagt reichlich schnuppe (siehe auch den Post von Volker dazu) – ein offenes Funknetz kann schließlich jeder mitsniffen, und zwar deutlich länger als die 0,2 Sekunden, nach denen Eure Software im Schnitt automatisch den Kanal wechselt.
Ihr aber habt Euch Ende April erstmal so richtig aus dem Fenster gelehnt und coram publico versichert, dass Ihr nur die Netzwerknamen abgreift (SSID, MAC-Hardware-Adressen) und eben keine Daten, die über die Netze fließen. Und erst nachdem Hamburgs Datenschützer Eure erfassten Daten prüfen wollte, habt Ihr gemerkt, dass Eure Software noch ganz andere Dinge macht als Ihr dachtet?! Eure eigene Software wohlgemerkt.
Google, die Basis Eures Geschäftsmodells ist das Vertrauen Eurer Nutzer darin, dass Ihr mit deren Daten ordentlich und rechtskonform umgeht. Mein ganz persönliches Vertrauen ist durch diesen Vorfall zum allerersten Mal (!) ganz erheblich erschüttert. Nicht wegen der erfassten Daten wie gesagt, sondern weil Ihr in Eurer ersten Stellungnahme entweder frech gelogen oder zumindest vorschnell und ungeprüft falsche Tatsachen behauptet habt. Was keinen großen Unterschied macht. Wenigstens kriecht Ihr jetzt offen und ehrlich nach Canossa. Aber ich glaube, Ihr wisst schon selbst, wie sehr so etwas Eurer Don’t-be-evil-Image ankratzt. Ihr solltet wirklich aufpassen, dass Euch so etwas nicht noch einmal passiert.
P.S: Ich finde es auch reichlich verwunderlich, dass bislang weder @GoogleDE, @KayOberbeck, @LenaWagner oder @frischkopp (Letzterer sei entschuldigt, weil er gerade in Barcelona seinen Geburtstag feiert) den Link zum neuen Blogpost getwittert haben…