Aus Österreich kommen ein paar kleine und wirklich feine Software-Helferlein. DAVx5 zum Beispeil und jtx Board. Oder Little Snitch. Und eben auch PopChar.
Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich bei PopChar um eine Art „Zeichentabelle on steroids“. Für mich unverzichtbar schon, als ich früher™ noch mit Apple-Rechnern unterwegs war. Seitdem war es, Asche auf mein Haupt, ein wenig von meinem persönlichen Radar verschwunden – und das, obwohl es schon seit 20 Jahren auch eine Windows-Version gibt.
Im Sommer dieses Jahres jedenfalls hat der Hersteller Ergonis die neue Windows-Version von PopChar 10 veröffentlicht und macht damit einmal mehr das systemweite Einfügen von Sonderzeichen speziell aus umfangreicheren oder grafischen Zeichensätzen, Stichwort Emoji, zum Kinderspiel. Herausragend aus meiner Sicht: Die intuitive Suchfunktion findet Zeichen nach Namen oder Form.
Auch die Windows-Version 10 von PopChar bietet wieder den gleichen Funktionsumfang („feature parity“) wie die Mac-App. Das ist leider alles andere als selbstverständlich – siehe zum Beispiel iA Writer (wo ich vom Kauf der Windows-Software ehrlicherweise abraten und stattdessen zum Beispiel Typora oder Obsidian empfehlen würde).
Beim genauerem Hinsehen sind mir an PopChar 10 für Windows allerdings ein paar kosmetische Dinge aufgefallen: Das Hauptfenster ist offenbar kein echtes Systemfenster (SnagIt zum Beispiel erkennt es nicht, wenn man ein Fenster-Bildschirmfoto machen möchte), die UI-Schriften sind nicht die Windows-Standard-Fonts und werden irgendwie antialiased angezeigt. Dazu noch Pseudo-3D-Effekte und Schlagschatten auf den Buttons rechts unten. Überhaupt ist die Oberfläche nicht zeitgemäß „flat“, was zumindest auf meinem Windows 11 doch auffällt, auch wenn es der Funktion keinen Abbruch tut.
Ich hatte deswegen mal bei Ergonis nachgefragt und vom CTO (dem Namen nach auch der Sohn des Gründers) folgende Antwort bekommen:
„PopCharWin ist in einer C/C++ Technologie implementiert – also kein CrossPlatform … Fokus der aktuellen Major-Version war es, mit der Mac-Version featuretechnisch gleichzuziehen und unseren neuen Lizenzservice und Subscriptions zu implementieren. … Wir werden ziemlich sicher in der nächsten Major Version das Thema User-Interface-Modernisierung angehen – da dies aber eine größere Baustelle ist kann ich noch keine größeren Details dazu nennen.“
Da bin ich mal gespannt und freue mich auf das, was kommt.
PopChar gibt es aktuell mit Einzellizenz (nur für Privatkunden) und mit verschiedenen Abomodellen für Einzelpersonen, KMU und Unternehmen.
Auch Typinator und KeyCue, die beiden anderen Tools von Ergonis, sind zumindest für Mac-Nutzer auf jeden Fall einen Blick wert.
Hinweis: Ergonis hat mir zum Testen eine kostenlose Lizenz von PopChar gegeben. Vielen Dank dafür.