Zwei Dinge muss ich erstmal vorwegschicken: Erstens finde ich die Stimme unserer Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt seit jeher unerträglich. Eine gewisse Hochachtung habe ich allerdings zweitens davor, dass Frau Schmidt als erste Bundesgesundheitsministerin versucht, endlich mal überkommene Lobby-Pfründe zu beseitigen, die ihre Vorgänger stets unangetastet ließen.
Ich will ja jetzt hier keine Stammtischparolen verbreiten, aber: Die Geschichte mit dem geklauten Dienstwagen in Spanien ist aus meiner Sicht nicht zu rechtfertigen. Insbesondere wenn man die bisher bekannten Details und Hintergründe berücksichtigt. Wenn die Ulla Schmidt eine Ehre im Leib hat, dann tritt sie jetzt einfach zurück – egal, wie korrekt ihr Fahrtenbuch auch immer sein mag.
Um ihren blöden Dienstwagen ist es eh nicht schade.
P.S.: Komisch, dass die Titanic noch gar nichts geketzert hat zur Ulla? Also ich würde mich doch mal ordentlich schwarz ärgern, wenn ich von Sixt rechts überholt werde…
4 Kommentare
KommentierenDa halte ich es ausnahmsweise mal mit dem BR: http://tr.im/upco
Der Kommentar vom BR ist klasse. Die „Affäre“ kriegt jetzt eh schon viel zu viel Medienpräsenz (man merkt, es ist Sommerloch und Superwahljahr) und man sollte sie bestimmt nicht überbewerten. Aber Leid tun muss mir die Frau Schmidt jetzt auch nicht, bloß weil sie nicht wirklich die Rolläden runterlassen kann, oder? Für mich hat die Geschichte – nicht aus Sozialneid wohlgemerkt – weiterhin einen sehr schalen Beigeschmack. Noch dazu, wo sie Schwarz-Gelb vermutlich endgültig den Weg ebnet. Sei’s drum…
Also von dem „überkommene Lobby-Pfründe zu beseitigen“ merkt man aber nicht viel. 8% Lohnsteigerung im Durchschnitt bei den Ärzten und weder bei der allgemeinen Leistung noch beim Finanzbedarf der Kassen eine Verbesserung in Sicht.
Solange man mir nicht erklärt, warum es in Deutschland 150+ gesetzliche Krankenkassen gibt höre ich bei dem Thema auch nicht mehr zu. Oder wir gründen noch mal 100 gesetzliche Arbeitslosenversicherungen und 100 neue gesetzliche Rentenversicherungen, dann hat der Bürger dort auch mehr Auswahl…
Und so viel „Sommerloch“ haben wir derzeit – dank Managergehälter, Finanzkrise und Schweinegrippe auch nicht, dass man sich mit jedem Fehltritt damit rechtfertigen kann die geballte Medienpräsenz hätte es auf einen abgesehen.